Wie bereite ich mich auf einen Online-Vortrag vor?

Online-Vorträge gehören heute zum Alltag – bei Konferenzen, in internen Meetings und bei Schulungen.

Wie bereite ich mich auf einen Online-Vortrag vor?

Und obwohl uns viele Tools zur Verfügung stehen, haben viele Redner das Gefühl, dass die Kamera ihre Ausstrahlung „schluckt“ und der Bildschirm mehr Distanz zum Publikum schafft, als sie erwartet haben.

In diesem Leitfaden habe ich konkrete, bewährte Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen, sich optimal auf einen Online-Vortrag vorzubereiten – egal, ob es Ihr erster ist oder ob Sie bereits Erfahrung haben.

1. Achten Sie auf ein gutes Bild

Korrekte Kameraeinstellung für Online-Vorträge

Fangen Sie mit der Kamera an. Platzieren Sie sie auf Augenhöhe – nutzen Sie ein Stativ oder ein paar Bücher. Ihr Gesicht sollte gut sichtbar sein, die Augen etwa im oberen Drittel des Bildes. Vermeiden Sie eine Perspektive von oben oder unten – das wirkt distanziert.

Achten Sie auch auf den Hintergrund. Am besten ist eine helle, ruhige Fläche. Wenn Sie möchten, können Sie den Hintergrund bewusst gestalten – etwa mit einem Bücherregal, einem dezenten Event-Logo oder einem thematisch passenden Gegenstand.

2. Licht ist Ihr Freund

Selbst die beste Kamera hilft nicht, wenn Sie im Dunkeln sitzen. Natürliches Licht von vorn (z. B. ein Fenster hinter dem Bildschirm) ist ideal. Am Abend helfen Ringlichter oder zwei Lichtquellen seitlich. Vermeiden Sie Licht von hinten – sonst erscheinen Sie als dunkle Silhouette.

3. Ton ist wichtiger als Bild

Wenn ich wählen müsste: 720p-Video mit gutem Ton oder 4K mit Hall – ich nehme immer die erste Option. Investieren Sie in ein Lavalier-Mikrofon oder ein gutes USB-Mikrofon. Testen Sie den Ton mit und ohne Kopfhörer – manchmal sind Kopfhörer die Rettung.

Ohne Kopfhörer wirken Sie natürlicher – aber: Zu oft hatten wir Fälle, in denen der Laptop-Ton Hall verursachte und den gesamten Vortrag ruinierte. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen: Kopfhörer an.

4. Ruhe und Fokus

Benachrichtigungen ausschalten. Handy stumm. Fenster schließen. Mitbewohner oder Kollegen informieren. Überlegen Sie, was Sie ablenken könnte – und minimieren Sie das Risiko. Halten Sie Wasser bereit – idealerweise in einem Becher ohne Spiegelung (ja, das macht einen Unterschied).

Sie wollen die Aufmerksamkeit Ihrer Zuschauer – und die müssen Sie sich verdienen. Lassen Sie sich nicht durch Klingeltöne oder Rasenmäher ablenken.

Beispiel eines Arbeitsplatzes für einen Online-Vortrag

5. Arbeitsumfeld einrichten

Stellen Sie Ihre Technik auf eine stabile Unterlage – weg von Geräuschquellen und Bewegung. Prüfen Sie, wie Sie im Bild wirken, wenn Sie lebendig sprechen – viele verlassen unbewusst den Bildausschnitt.

Machen Sie eine Testaufnahme – und sehen Sie sie sich an. Ja, es ist seltsam – aber sehr aufschlussreich.

6. Weniger ist mehr – bei der Präsentation

Online-Publikum lässt sich schneller ablenken. Ihre Präsentation sollte klar, visuell reduziert und inhaltlich fokussiert sein. Vermeiden Sie Textwüsten. Nutzen Sie Folien, um Ihre Geschichte zu begleiten – nicht um sie zu ersetzen.

Wenn Sie ein Registrierungstool wie CONREGO nutzen – zeigen Sie gern Elemente wie Formulare, Zeitpläne oder Veranstaltungsseiten als Beispiel.

7. Generalprobe – ein Muss

Es geht nicht nur um Technik. Eine Probe zeigt, ob Sie flüssig sprechen, die Folien reibungslos laufen – und ob Ihr Mikrofon eingeschaltet ist. Und: Ob Sie eine Verbindung zum Publikum aufbauen können, auch wenn Sie es nicht sehen.

Wichtig: Ändern Sie nach der erfolgreichen Probe nichts mehr an Technik oder Standort. Viele Fehler entstehen durch spontane Änderungen.

8. Blickkontakt durch die Linse

Der schwierigste Teil bei Online-Vorträgen: In die Kamera schauen – nicht auf den Bildschirm. Nur so hat Ihr Publikum das Gefühl, dass Sie mit ihm sprechen. Tipp: Kleben Sie ein Foto neben die Kamera – das hilft beim Fokus.

9. Diskussionsrunden – klare Regeln

Wenn Sie Teil eines Panels sind: nicht ins Wort fallen, nicht dazwischenreden, nicht die Moderation übernehmen. Verzögerungen im Netz sorgen sonst schnell für Chaos. Zeigen Sie Reaktion durch Mimik – nicken, lächeln – aber reden Sie nur, wenn Sie dran sind.

Moderator:innen sind Ihre Verbündeten. Hören Sie gut zu und halten Sie sich an die Struktur.

10. Plan B bereithalten

Immer: Ersatzgerät, Backup-Mikrofon, Telefonnummer der Veranstalter. Wenn etwas schiefgeht, zählt Ihre Reaktion – sie entscheidet, ob Sie als Profi wahrgenommen werden.

Zum Schluss...

Ein Online-Vortrag ist kein schlechter Ersatz für die Bühne – sondern ein eigenes Format, das eigene Stärken hat. Bei CONREGO begleiten wir Redner:innen und Veranstalter seit Jahren. Die besten Ergebnisse erzielen die, die sich auf die Kamera einlassen – statt die Bühne nachzuahmen.

Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Auftritt!

Tomasz Chrościechowski